Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Rittergüter Grochwitz und Rahnisdorf erwarb Heinrich Graf von Brühl 1761 das Rittergut Zschepplin bei Eilenburg. Dabei ging eine imposante, jedoch damals veraltete Schlossanlage im Renaissancestil in seinen Besitz über. Um diesen Herrschaftssitz bewohnen zu können, ließ er an die Vierflügelanlage ab 1762 einen spätbarocken Flügel anbauen, den vermutlich Friedrich August Krubsacius entwarf. Im Inneren wurden eine großzügige Eingangshalle mit Treppenhaus und eine barocke Raumfolge geschaffen. Brühls Erben beschlossen, Zschepplin dem jüngsten Sohn des Premierministers zu überlassen, Hans Moritz, der auch dorthin zog.
1774 entschloss er sich jedoch, auf das stark überschuldete Rittergut Zschepplin zugunsten des kleineren, aber finanziell gesicherten Ritterguts Seifersdorf zu verzichten. 1775 verkaufte die Erbengemeinschaft Schloss und Gut an Carl Freiherrn von Bender und Loitha. Von 1818 bis zur Bodenreform 1945 war Schloss Zschepplin im Besitz der Grafen von Mengersen. In den 1950er Jahren erfolgte die Umnutzung zum Kinderheim.
Heute: Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.