1746 kaufte Heinrich Graf von Brühl Stadt und Amt Forst in der Niederlausitz und vereinte diesen Besitz mit der Herrschaft Pförten rechts der Lausitzer Neiße. Das Schloss Pförten nutzte er als Residenz, während im Schloss Forst eine Tuch- und Leinenmanufaktur eingerichtet wurde. Die evangelische Stadtkirche St. Nikolai in Forst bestimmte er zur Hauptkirche seiner Niederlausitzer Herrschaft.
Brühl war an wirtschaftlichen Wohlergehen seiner Stadt Forst interessiert. Ausgehend von der Tuchmanufaktur im Schloss entwickelte sich in Forst ein ausgeprägtes Textilgewerbe. Als 1748 die Kleinstadt fast vollständig abbrannte, organisierte Heinrich Graf von Brühl den Wiederaufbau. Die Stadt wurde nach einem Generalbebauungsplan neu errichtet. Die Hausbesitzer konnten auf staatliche Fördermittel zurückgreifen, mussten aber Regeln barocker Gestaltung sowie des Brandschutzes einhalten. Mit dem Wiederaufbau der Stadtkirche wurde 1750 begonnen.
In seinem Testament verfügte der sächsische Premierminister, in der Nikolaikirche in Forst begraben zu werden. Am 4. November 1763, eine Woche nach seinem Tod, wurde er in einer der Grüfte unter der evangelischen Stadtkirche beigesetzt. Noch heute ruht er dort in einem Zinksarg. 2013 wurde die Gruft saniert und der vermauerte Zugang aus Richtung des Kirchenschiffs geöffnet. Wenn die Kirche geöffnet ist, kann man zur Brühl-Gruft hinuntersteigen und die Särge durch eine Glaswand betrachten.